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Mathematisch-Naturwissenschaftliche FakultätDepartment für Biologie - Lehramt Gymnasium/Gesamtschule und Berufskolleg

Fotodokumentation

Wir befinden uns im Jahre 1856, Steinbrucharbeiter entdecken Knochen in der Feldhofer Grotte und benachrichtigen Johann Carl Fuhlrott, einen Lehrer und Paläontologen. Sofort ist klar, dieser Fund ist etwas Besonderes und wird die Wissenschaft noch Jahrhunderte später beschäftigen. Es sind die Skelettteile eines fossilen Menschens, der vor mehreren zehntausend Jahren starb.

400 m von dem Ort entfernt, an dem jetzt das Neanderthal Museum steht, befindet sich die Fundstelle des Frühmenschens, der nach dem Talkessel, in dem seine Überreste entdeckt wurden, heute als Neanderthaler (Homo sapiens neanderthalensis) bezeichnet wird. Im parkähnlich gestalteten Neandertal befindet sich ein interessanter Lehrpfad. Dieser ist Teil der Dauerausstellung.

Doch wer war eigentlich der Neandertaler? Wie verlief die zehntausendjährige Koexistenz mit Menschen der Art Homo sapiens sapiens, und warum starb nur seine Art vor ca. 30.000 Jahren aus? Wann und wie hat er gelebt? Wie hat er gejagt? Was hat er gegessen, und wie sah er aus? Antworten auf diese Fragen können im Neanderthal Museum gesucht und durch die herrlichen Exponate auch erfahren werden. Entweder ganz klassisch durch eine audiovisuelle Führung oder aber mit Hilfe der Neandertal-App, die einfach auf dem eigenen Smartphone heruntergeladen wird. In der Steinzeitwerkstatt des Museums können steinzeitlichen TEchniken des Neandertalers bestaunt und ausprobiert werden. Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlernen hier neben künstlerichen Techniken auch die Herstellung von prähistorischen Jagdwaffen und das Feuermachen. Außerdem werden anthropologische Workshops für Schulklassen jeden Alters angeboten.

Die Verwandtschaftsbeziehung zwischen dem heutigen Menschen, Homo sapiens sapiens und dem Homo sapiens neanderthalensis ist heute von besonderem Interesse. Das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig arbeitet seit 2006 an der Entschlüsselung des Neandertaler Genoms und hat dazu die DNA in verschiedenen Fundstücken von Neandertaler-Skeletten verglichen. Das revolutionäre Ergebnis der Forschung: Bis zu 4 Prozent der Neandertaler-Genome und der Genome heutiger Menschen sind identisch. Jeder heute lebende Mensch trägt bis zu 4 Prozent Neandertaler-Gene in sich. Damit steht fest, dass es Flirts zwischen Neandertalern und modernen Menschen gab, die nicht ohne Folgen blieben.

Das Neandertal Museum und die Fachdidaktik Biologie der Universität zu Köln arbeiten in enger Kooperation miteinander und bieten Studierenden die einmalige Gelegenheit, dan diesem außerschulischen Lernort zu hospitieren und selbstständig Workshops mit Schulklassen durchzuführen.